Online-Fassung des Buches "Sieg über die Hölle" von Christoph Blumhardt, Untertitel: "Die Krankheits- und Heilungsgeschichte der Gottliebin Dittus in Möttlingen."
Möttlingen ist überall (überarbeitetes Vorwort von Dirk Mentz)
Vor rund 150 Jahren geschahen in dem kleinen 500-Seelen-Ort Möttlingen grauenvolle Dinge. Johann Christoph Blumhardt, ein junger Pastor, hatte kaum seinen Dienst angetreten, da wurde er in seiner Gemeinde plötzlich mit einem Fall dämonischer Besessenheit konfrontiert. Alle rieten ihm, die Finger davon zu lassen. Er aber glaubte daran, dass die Bibel von vorn bis hinten die Wahrheit sagt und dass auf die Zusagen, die Gott gegeben hat, Verlass ist. Also nahm er den Kampf gegen die Höllenmächte auf. Er vertraute auf die Tatsache, dass Jesus Christus am Kreuz von Golgatha über alle Mächte der Finsternis triumphiert hat. Mit diesem Vertrauen errang er nach langem, heftigem Kampf den Sieg. Wenig später forderte seine vorgesetzte Kirchenbehörde einen Bericht über diese Vorfälle. Blumhardt entschied sich, nichts zu beschönigen, und schrieb seine Erlebnisse und Erfahrungen wahrheitsgetreu nieder – im Bewusstsein der Tatsache, dass seine Schilderungen einiges Befremden auslösen könnten. Und so geschah es auch. Nach einiger Zeit kursierten verschiedene Abschriften seines Berichts. Manche waren ohne Wissen des Autors verändert worden. Blumhardt kam in Gewissenskonflikte. Einerseits war er zum damaligen Zeitpunkt keineswegs an einer weiten Verbreitung seines Berichts interessiert. Er wollte nicht, dass sich sensationslüsterne Leser aus reiner Neugier auf den Bericht stürzen, um sich ein wohliges Gruseln zu verschaffen. Denn er hatte nicht in erster Linie den Horror-Zustand der Betroffenen zu schildern beabsichtigt, viel mehr lag ihm am Herzen, ein Zeugnis der Macht Jesu Christi geben wollen. Auf der anderen Seite musste er den Fälschern seines Berichts natürlich das Handwerk legen. Also entschloss er sich, 100 lithographierte Exemplare herauszugeben, um zu verhindern, dass durch immer weiter veränderte Abschriften aus seinem Bericht ein volkstümliches Schauermärchen wurde. Blumhardt hatte seinem Bericht zwar die dringende Bitte vorangestellt, eine weite Verbreitung des Textes zu unterbinden. Er wollte die ganze Angelegenheit mit Diskretion behandelt wissen, weil ihn unmittelbar nach den beschriebenen Vorfällen noch Zweifel plagten, ob es wirklich gut und sinnvoll war, dass eine breite Öffentlichkeit davon erfuhr. Doch je älter er wurde, desto stärker wuchs seine Überzeugung, dass sein Bericht von großer Bedeutung für die gesamte Gemeinde Christi ist. Dies gilt heute in noch stärkerem Maße als zu Blumhardts Lebzeiten. Denn seither hat sich die Durchseuchung der Bevölkerung mit esoterischen und magischen Praktiken noch um ein vielfaches verstärkt. Wir sind von einer Lawine der unterschiedlichsten okkulten Lehren und Praktiken überrollt worden. Und nach wie vor gilt, was Blumhardt sehr deutlich in seinem Text herausgearbeitet hat: Nämlich dass diese Dinge nicht ohne katastrophale Konsequenzen bleiben. Blumhardts Bericht ist ein erschütterndes Dokument der möglichen Folgen der Beschäftigung mit Esoterik und hat einen nicht zu unterschätzenden Wert im Bereich der warnenden Aufklärung. Dies um so mehr, da sich heute die Auffassung durchgesetzt hat, diese Dinge seien ein harmloser Zeitvertreib oder in jeder Hinsicht gesund und heilsam für Körper und Seele. Das sind sie aber nicht. Die Spätfolgen beweisen es. Was wir heute etwas hochtrabend als „Esoterik“ bezeichnen, hieß früher in klarem, einfachen Deutsch: Aberglaube. Aberglaube ist ein Sammelbegriff für alles, was dazu führt, dass man sein Vertrauen nicht in den lebendigen Gott der Bibel und seinen Sohn Jesus Christus setzt, sondern in Kräfte, „Energien“, Wesen, Lehren, Praktiken oder Gegenstände, denen zugetraut wird, dass sie auf unerklärliche Weise Hilfe aus den Bereichen des Übersinnlichen bringen und deren Bewohner dazu bewegen, dem Menschen nützliche Dienste zu leisten. (Nach dem Preis, den sie dafür fordern, wird zumeist gar nicht erst gefragt.) Sei es, um Probleme zu lösen, sei es, um Wünsche zu erfüllen – wer sich in einer Extremsituation befindet und so weit ist, dass der Zweck für ihn die Mittel heiligt, so dass er sich keine Gedanken darüber macht, ob er die Geister, die er ruft, auch wieder los wird, so jemand ist dann schnell bereit, sich aus der breiten Angebotspalette des Aberglaubens zu bedienen. Da wird allerhand angeboten: Heilung, Informationen durch den Einsatz von Pendel und Karten oder Astrologie, Liebeszauber, aufregende Erfahrungen aller Art als Heilmittel gegen die Langweile und Trostlosigkeit eines materialistisch geprägten Daseins, schlüssige Erklärungen für ungeklärte Sinnfragen, Techniken zu Maximierung von Erfolg und Wohlstand, kurzum alles, was eine schnelle Antwort verspricht auf die wichtigste Frage des durchschnittlichen Egoisten: Was kann ich tun, damit es mir besser geht? In der Esoterik führt eine Sache unweigerlich zur nächsten. Die „Einstiegsdroge“ kann schon so etwas „Harmloses“ wie ein Zeitungshoroskop sein. Hat es sich zufälligerweise als zutreffend erwiesen, steigt auch die Bereitschaft, einen Wahrsager aufzusuchen oder auf eigene Faust eine der vielen verschiedenen Wahrsagetechniken zu erlernen. Oder man leidet unter körperlichen Beschwerden, die kein Arzt kurieren kann. Also wird sich nach Alternativen umgeschaut. Da gibt es allerhand: Fernöstliche Angebote, Edelsteine, Homöopathie, Reiki, Yoga, alternative und/oder spirituelle Therapien aller Art, die viel versprechend klingen. ABER: Nur Gott kann heilen!
Gottliebin Dittus war eine fromme, arme Christin. In ihrer frühen Kindheit hatte man okkulte Heilmethoden an ihr vorgenommen. Als sie mit ihren ebenfalls unverheirateten Geschwistern in ein altes Haus umzog, in dem die verstorbenen Vorbewohner verschiedene Arten der Magie getrieben hatten, fingen ihre Belastungen an. Diese steigerten sich so weit, dass Parallelen zu Horrorfilmen, - wie z.B. "Der Exorzist" beinahe unvermeidlich sind. Der Verlauf der sich an Widerwärtigkeit und Bedrohlichkeit steigernden Ereignisse machen sehr deutlich, wie Blumhardt tatsächlich mit seinen Aufgaben wuchs. Er entdeckte die Macht des Gebets, des Gebietens im Namen Jesu Christi und schließlich die unterstützende Kraft des Fastens im Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Den gefährlichsten Punkt erreichte er wahrscheinlich in dem Moment, als er in Versuchung geriet, Magie mit Magie zu bekämpfen. Kaum auszudenken, was passiert wäre, wenn er aufgehört hätte, sich ausschließlich auf Jesus als den Sieger über das Böse zu verlassen. Nach und nach setzte sich für ihn aus den Informationsbruchstücken, die er dann und wann im Verlauf seiner Gebetskämpfe errang, ein schlüssiges Bild über das Wesen und die Wirkungsweise der Magie zusammen. Erschreckend daran ist für die meisten Leser vielleicht die Tatsache, dass Menschen, die sich auf abergläubische Praktiken eingelassen haben, die vielleicht zunächst harmlos erscheinen, ohne ihr Wissen in Vorgänge involviert werden können, denen sie bei vollem Bewusstsein nie zustimmen würden. Das die Folgen dieser Verstrickungen in den Okkultismus erst nach dem Tod eines Menschen das volle Ausmaß ihrer schrecklichen Konsequenzen zeigen, macht Blumhardts Bericht sehr deutlich. Jeder, der esoterische Praktiken welcher Art auch immer in einem harmlosen Licht darstellt, sollte zumindest diese Teile von Blumhardts Aufzeichnungen gelesen haben. Wem sie nicht zu denken geben, dem ist vermutlich nicht mehr zu helfen. Neben der dämonischen Belastung kamen im Fall von Gottliebin Dittus bald noch zusätzlich magische Angriffe auf sie zu. Was sie zu erleiden hatte, stellt alles in den Schatten, was sich die lebhafteste Phantasie ausmalen könnte. Käme heute eine Frau wie Gottliebin Dittus mit ihren Nöten zu ihrem (evangelisch - landeskirchlichen) Pastor, dann müsste sie fürchten, dass er ihr die freiwillige Einweisung in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie nahelegt. Dort würde man sie mit Psychopharmaka so gnadenlos in Grund und Boden therapieren, bis sie nur noch ein apathischer Zombie wäre. Für Opfer dämonischer Belastung und magischer Angriffe gibt es heutzutage kaum kompetente Hilfe. Aber es gibt sie. Fast „hautnah“ konnte ich so einen Fall miterleben. Eine betroffene Bekannte hatte das Glück, an einen seelsorgeerfahrenen Geistlichen zu geraten, dem ein ausdauernder Beter, der selbst von den Folgen okkulter Verstrickung befreit worden war, zur Seite stand. Da passierten Dinge, die den Ereignissen, die Blumhardt schildert, auffällig glichen. Ich konnte es damals kaum glauben. Es überstieg einfach meine Vorstellungskraft. Es sprachen tatsächlich böse Geister mit fremden Stimmen aus ihr. Immer wieder wurden sie ausgetrieben. Immer wieder fanden sie einen Weg zurück in den Körper dieser Frau. Das zog sich über Monate hin. Auch sie lebte in einem Haus, in dem die Vorbewohner offenbar Spiritismus, Zauberei oder welche finsteren Machenschaften dieser Art auch immer getrieben hatten. Wie tausend andere auch, war auch diese Frau in die Esoterik hineingestolpert. Nach und nach ergaben sich aus ihrer Lebensgeschichte Anhaltspunkte dafür, wie Satan in ihrem Leben zunehmend mehr Bodenrechte gewonnen hatte. Wahrscheinlich fing die ganze Geschichte schon bei ihren Großeltern an. Magische Verstrickungen der Vorfahren legen sich oft wie ein Fluch auf das Leben der Nachkommen. Heute ist sie gesund. Jesus hat sie gerettet. Kaum jemand wird ihm dankbarer sein als sie. Sie ist eine entschiedene Christin, die sich nicht darum schert, ob andere sie für eine missionarische Nervensäge halten oder nicht. Sie weiß, was sie weiß. Sie hat erlebt, was sie erlebt hat. Und sie ist ihrem Retter dankbar: Jesus Christus. Niemand soll behaupten, Dinge wie die, die Blumhardt beschrieben hat, kämen heute nicht mehr vor. Sie kommen durchaus vor. Aber niemand hängt sie an die große Glocke. Wer will schon für verrückt gehalten werden? Magie wird immer salonfähiger. Die Beschäftigung mit Esoterik und okkulten Praktiken der verschiedensten Art sowie außereuropäischen oder vorchristlichen Religionen richtet einen Schaden an, dessen Ausmaß der Einzelne in den meisten Fällen erst Jahre später zu spüren bekommt. In früheren Jahrhunderten waren Hexen in den Märchen der Völker die Verkörperung der ultimativen Bosheit. Heute werden sie den Kindern in Zeichentrickserien, Büchern und Filmen als Vorbilder hingestellt, die es immer wieder irgendwie schaffen, Probleme auf eine unkonventionelle Art zu lösen. Ein Wandel hat stattgefunden. Joanne Rowling verpasst mit ihrem Harry Potter ihren Lesern international und generationsübergreifend eine subtile Hirnwäsche, an deren Ende die unbewusste Überzeugung steht, es gäbe gute Magie und es wäre sinnvoll, sie zu praktizieren. Tarotkarten, Pendel, Bücher über Astrologie oder ähnliche Produkte sind heute beinahe in jedem durchschnittlichen Haushalt zu finden. Wir stehen mit einem Bein im neuen Zeitalter der Magie. Wer davor warnt, wird als ahnungslos und rückschrittlich verschrien. Wer es aber nicht tut, der macht sich mitschuldig an dem namenlosen Elend, das am Ende der abwärtsgerichteten Sackgasse namens Esoterik auf diejenigen wartet, die aus Neugier in Dinge hineingestolpert sind, die einen Menschen an Geist, Seele und Körper zugrunderichten. Wir hoffen, dass dieses historische Dokument aus der Feder Johann Christoph Blumhardts möglichst vielen Menschen noch möglichst rechtzeitig die Augen öffnen wird.
Möttlingen, den 11. August 1844.
Möttlingen, den 31. Juli 1850.
Nachfolgender Aufsatz wurde im August 1844 der K. württ. Oberkirchenbehörde auf deren Verlangen „in der Eigenschaft einer vertraulichen Mitteilung“ übergeben, kam aber ohne Wissen des Unterzeichneten durch Abschriften in Umlauf. Um die letzteren zu verdrängen, wurde der Aufsatz nach sechs Jahren lithographiert, da er vielfältig verbessert erscheint. Indessen wünscht der Unterzeichnete immer noch nicht weitere Verbreitung des Aufsatzes und bittet daher jeden Leser um freundliche Berücksichtigung seines wohlüberlegten Wunsches.
Vorwort (an das K. Konsistorium)
Indem ich mitfolgenden Aufsatz einer hochpreislichen Oberkirchenbehörde übergebe, fühle ich mich zu der Erklärung gedrungen, dass ich noch gegen niemand so kühn und unumwunden über meine Erfahrungen mich ausgesprochen habe. Ich werde mit verschiedenen Augen von meinen besten Freunden angesehen, und eben letztere haben mich in die peinliche Lage versetzt, gegen sie ganz schweigen zu müssen, weil es ist, als ob sie eine Gefahr fürchteten, wenn sie nur auch davon hörten, wiewohl ich ihnen auch dafür Dank schuldig bin, dass sie fortgehend während der Zeit meines Kampfes für mich zitterten. War daher bei weitem das meiste bisher Geheimnis geblieben, das ich in meiner Brust bis ins Grab unenthüllt bewahren könnte, so stand es mir völlig frei, für diesen Aufsatz beliebige Auswahl zu treffen; und es wäre mir eine Kleinigkeit gewesen, eine Darstellung zu geben, die sich ohne allen Anstoß hätte können von jedermann lesen lassen. Das konnte ich aber nicht über mich bringen; und obwohl ich fast bei jedem Abschnitt zittern wollte, ob es nicht übereilt und unvorsichtig wäre, alles so bar herauszusagen, so lautete es doch immer wieder in mir: Heraus damit! So sei es denn gewagt, und ich tue es auf den Namen Jesu, der Sieger ist. Eben hier ehrlich und offenzu sein, achtete ich nicht nur als Schuldigkeit gegen meine hochverehrte Oberkirchenbehörde, welche alles Recht zu einer Offenheit an mich verdient hat, sondern auch gegen meinen Herrn Jesum, dessen Sache allein es ist, die ich zu verfechten hatte. Indem ich aber hier zum ersten Male mich ohne Rückhalt ausspreche, liegt mir freilich der Wunsch nahe, es möchten diese Mitteilungen mehr als Privatmitteilungen angesehen werden, als lege ein vertrauter Freund seine Geheimnisse in den Schoß seiner Freunde nieder. Ich habe nicht einmal eine leserliche Abschrift von dem Aufsatze; und schwerlich werde ich ihn sobald jemandem vorzulesen mich bewogen fühlen. Umso mehr möchte meine Bitte, wenigstens vor der Hand Öffentlichkeit zu verhüten, Rücksicht verdienen. Ich habe nur zweimal Umständliches, jedoch nur Äußerliches erzählt, einmal in Calw, das andere Mal in Vaihingen vor freundlich scheinenden Kollegen, und wenigstens an letzterem Orte die Finger verbrannt. dass ich aber sonst das Licht nicht scheue, beweist dieser Aufsatz. Eine zweite Bitte möchte auch verzeihlich sein: es mögen die verehrten Leser öfters das Ganze lesen, ehe sie ein Urteil fällen. Indessen vertraue ich dem, der die Herzen in seiner Gewalt hat; und wie auch die Urteile ausfallen mögen, so bleibt mir die Beruhigung, ohne Hehl Wahrheit gesprochen zu haben, und obendrein die felsenfeste Gewissheit: „Jesus ist Sieger“!
Genannte G. D. ist ledig, ohne Vermögen, 28 Jahre alt, und bewohnt seit 4 Jahren gemeinschaftlich mit drei gleichfalls ledigen Geschwistern, unter welchen ein halbblinder Bruder, sämtlich älter als sie, ein geringes Parterre-Logis in Möttlingen. Ihrem glücklichen Talente und der treuen Erziehung christlicher Eltern verdankt sie es, dass sie auch bei minder gut bestellter Schule gute Kenntnisse erhielt; und der Unterricht, den sie durch meinen Vorgänger, Pfarrer Dr. Barth, jetzt in Calw wohnhaft, erhielt, und dessen sie sich bei jeder Gelegenheit dankbar erinnert, brachte eine gute christliche Unterlage in ihr Herz. Nach der Schulzeit hatte sie wohl auch anfangs Hang zur Welt, stand aber stets in unbescholtenem Rufe. Sie diente an verschiedenen Orten und steht noch jetzt in ihren Diensthäusern, namentlich in Weil der Stadt, wo sie acht Jahre war, um ihrer bewiesenen Treue willen im besten Andenken. Durch eine eigentümliche Krankheit, die Nierenkrankheit, die sie in den Jahren 1836-1838, gerade vor meiner Anstellung allhier, die im Juli 1838 erfolgte, durchmachte, und bei welcher durch die Verwendung des Pfarrers Dr. Barth und des Vikars Stotz viele und angesehene Ärzte sich an ihr versuchten, wurde ihr Christensinn entschiedener und ernster. Sie blieb seitdem hier und führte mit ihren Geschwistern ein stilles, zurückgezogenes Leben, um ihrer gediegenen christlichen Erkenntnis willen geachtet und geliebt. Es blieben ihr von der Krankheit manche körperliche Gebrechen, die meist Bezug auf den Unterleib hatten, dass sie z. B. das Wasser nie ohne ein vom Arzt erhaltenes Instrument lösen konnte, neben dem, dass sie infolge der Krankheit einen kürzeren Fuß, eine hohe Seite, Magenübel usw. behielt. Schon mit dem ersten Eintritt in obiges Logis, das sie im Februar 1840 bezog, glaubte G., wie sie später erzählte, eine eigentümliche Einwirkung auf sich zu verspüren, die ihr um so auffallender war, da es ihr vorkam, als sähe und hörte sie manches Unheimliche im Haus. Letzteres entging auch ihren Geschwistern nicht. Gleich am ersten Tage, als sie zu Tisch betete: „Komm, Herr Jesu“ usw., bekam sie einen Anfall, bei dem sie bewusstlos zu Boden fiel. Was man hörte, war ein häufig wiederkehrendes, bisweilen die ganze Nacht durch fortdauerndes Gepolter und Geschlürfe in der Kammer, Stube und Küche, das die armen Geschwister oft sehr ängstigte, auch die oberen Hausleute beunruhigte, wiewohl alle sich scheuten, irgend etwas davon kund werden zu lassen. G. erfuhr noch besondere Dinge an sich, dass ihr z. B. bei Nacht gewaltsam die Hände übereinander gelegt wurden, dass sie Gestalten, Lichtlein usw. erblickte; ja aus ihren Erzählungen geht hervor, dass die späteren Besitzungen schon in jener Zeit ihren Anfang bei ihr genommen hatten. Sie hatte von jener Zeit an etwas Widerliches und Unerklärliches in ihrem Benehmen und eine zurückstoßende Art, die vielfältig missfiel; doch ließ es jedermann so gehen, da nach der armen Waisenfamilie weiter niemand viel fragte und G. mit ihren besonderen Erfahrungen höchst verschwiegen war. Erst im Herbst 1841 kam letztere, da ihre nächtlichen Anfechtungen und Plagen einen immer höheren Grad erreichten, zu mir ins Pfarrhaus, sprach aber nur in allgemeinen Ausdrücken von ihren Anfechtungen, so dass ich nicht recht aus ihr kam, auch wenig Befriedigendes ihr sagen konnte. Indessen bekannte sie von freien Stücken einiges aus ihrem früheren Leben, indem sie durch dieses Bekenntnis von den erwähnten Anfechtungen frei zu werden hoffte. Im Dezember jenes Jahres bis in den Februar 1842 herein litt sie an der Gesichtsrose und lag sehr gefährlich krank. In der ganzen Krankheit aber mochte ich sie nicht viel besuchen, weil mich ihr Benehmen abstieß, indem sie, wenn sie mich sah, bei Seite blickte, meinen Gruß nicht erwiderte, wenn ich betete, die vorher gefalteten Hände auseinanderlegte, überhaupt meinen Worten gar keine Aufmerksamkeit schenkte, ja fast besinnungslos schien, was sie doch vor und nach meinem Besuche nicht war. Ich glaubte sie damals eigensinnig, selbstgerecht, geistlich stolz, wofür man sie auch anderwärts zu halten anfing, und blieb lieber weg, als mich lauter Verlegenheiten auszusetzen. Indessen genoss sie treue ärztliche Behandlung, und am Ende erholte sie sich wieder. Endlich, im April 1842, erfuhr ich zum ersten Male durch zwei ihrer Verwandten, die mich um Rat fragen wollten, etwas Näheres von dem Spuk im Hause, der bereits nicht mehr verschwiegen werden konnte, weil das Gepolter der ganzen Nachbarschaft bemerklich wurde. G. sah damals ganz besonders häufig die Gestalt eines 2 Jahre vorher verstorbenen Weibes von hier mit einem toten Kinde auf den Armen. DiesesWeib, erzählte sie (den Namen verschwieg sie vorsichtig und sagte ihn nur mir später), stehe immer auf einer gewissen Stelle vor ihrem Bett und bewege sich zuweilen zu ihr her und wiederhole oft die Worte: „Ich will eben Ruhe haben“ oder: „Gib mir ein Papier, so komme ich nicht wieder“ usw. – Nun wurde ich gefragt, ob man ein Näheres bei der Gestalt erfragen dürfe. Mein Rat war, G. dürfe sich durchaus in kein Gespräch mit der Gestalt einlassen, um so mehr, da man nicht wisse, wieviel Selbsttäuschung mit unterlaufe, jedenfalls gewiss sei, dass man in entsetzliche Verirrungen und Torheiten geraten könne, wenn man mit der Geisterwelt sich einlasse, sie solle ernstlich und gläubig beten, so werde die Sache nach und nach von selbst aufhören. Eine Freundin wagte es auf meine Bitte (denn eine der Schwestern diente damals auswärts, auch der Bruder war selten da, und die andere Schwester konnte nicht genügen), bei ihr zu schlafen, um ihr Gemüt womöglich von jenen Dingen abzuziehen. Das Gepolter wurde auch von dieser gehört, und endlich entdeckten sie, durch einen Lichtschimmer geleitet, unter einem Bett an der Oberschwelle der Kammertüre einen rußigen halben Bogen Papier, der überschrieben, aber um des darauf geschmierten Rußes willen unleserlich war. Daneben fanden sie drei Kronentaler und etliche Sechsbätzner, je besonders in Papiere eingewickelt, die inwendig gleichfalls mit Ruß überzogen waren. Jene Schrift schien ein Rezept, vielleicht von geheimer Kunst, zu sein. Von da an war es etwa 14 Tage ruhig im Hause. Allein das Gepolter fing wieder an; und ein auf dem Boden hinter dem Ofen flackerndes Licht entdeckte allerlei Sachen, die da vergraben waren (denn unmittelbar unter dem Stubenboden ist die Erde). Man fand eine Schachtel mit Kölbchen, Kreide, Salz, Knochen usw., ferner mit kleinen viereckigen Papierchen, mit Pülverchen, auch anderen Papieren, in welche je 3-4 Sechser eingewickelt waren, alles durch Ruß aufs hässlichste entstellt. Was einer Untersuchung unterworfen werden konnte, wie die Pülverchen, wurde später vom Oberamtsarzt und einem Apotheker in Calw chemisch untersucht. Beide aber fanden nichts Besonderes darin, und alles Entdeckte außer dem Geld verbrannte ich in der Folge, in der Meinung, dass der wunderlichen Sache dadurch ein Ende gemacht werden könnte, was aber keineswegs der Fall war...
Nun, in der letzten Zeit, in der wir leben, nehmen die geistlichen Angriffe des Teufels eine völlig neue Dimension an: Die Betroffenen wirken auffällig , d.h. nicht der "Norm" entsprechend und landen zuletzt in der Psychiatrie. Dort werden sie aber nicht geheilt, sondern um ein Vielfaches mehr geplagt, indem die Ärzte, die keinerlei Wissen von der geistlichen Welt haben, jene Gepeinigten mit „chemischen Zwangsjacken“ vollpumpen, - im Psychiatrie-Jargon auch „Cocktail“ genannt. Dabei handelt es sich zumeist um eine Kombinations-Injektion von Haloperidol und Neurocil in vielfacher Überdosierung, die ohne das Gegenmittel „Akineton“ derartige Krämpfe bei den Patienten auslöst, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage sind, eine normale Körperhaltung einzunehmen. Woher weiß ich das ? Zunächst einmal hat mich Medizin schon immer interessiert, aber in der Tat habe ich all diese Vorgänge selber beobachtet als Krankenpfleger und als Patient. Ich war seit meinem 12. Lebensjahr sehr dem Alkohol in Kombination mit Medikamenten zugetan, und bin bis auf den heutigen Tag weiterhin anfällig für diese Sucht. Und so wurde ich im Jahr 1979 in die geschlossene Psychiatrie in Langenfeld zwangseingewiesen, und habe dort die Hölle auf Erden erlebt. Menschen wurden geschlagen und bekamen Zwangs – Injektionen, wenn sie sich „auffällig“ verhielten. Von Dämonen wusste ich in dem Alter von 16 Jahren noch nichts. Des weiteren wurde ich in die Psychiatrie in Kaiserswerth zwangseingewiesen, die einst von einer Frau namens Florence Nightingale gegründet wurde. Dass diese Frau selbst von Br. Branham geheilt worden ist, habe ich erst einige Jahre später erfahren. Dort jedenfalls hatte ich ein derart schreckliches Erlebnis oder eine Vision, die der von Br. Branhams Erlebnis aus der Predigt „Seelen im Gefängnis“ sehr nahe kommt. Ich hatte während dieses Erlebnisses einen Zustand des Fallens in eine schier unendliche Tiefe. Und als ich irgendwann dort angekommen war, überkam mich ein derartiger Zustand des Grauens, - weil ich wusste, dass ich in der Hölle war , - dass ich umgehend ohne geistlichen Beistand an die Bibel glaubte. Ich hatte mich zuvor mit allen nur denkbaren „Philosophien“ befasst, die Bibel aber hatte ich nie in Betracht gezogen. Heute weiß ich, dass ich schon damals ein Verlangen in mir hatte, das diese Welt nirgendwo zu stillen vermochte. Und der Satan wusste dies, und er verstand es, mich von einem Irrweg auf den nächsten zu führen. Und, um es kurz zu machen: Im Jahr 1993 las ich die Predigt „DURST“ von Br. Branham und ich empfand, dass dieser Mann Gottes direkt zu meinem Herzen predigte, und ich bekam umgehend die absolute Offenbarung: Dieser Mann sagt die Wahrheit !!! Es gab seitdem nie wieder auch nur den Hauch eines Zweifels an dieser Tatsache, obwohl ich selber noch eine gründliche Heilung in vielerlei Hinsicht erwartungsvoll benötige....
(Dirk Mentz)
Aus der Predigt „Satans Eden“, vom 29.08.1965, abends, Branham Tabernacle, Jeffersonville, Indiana, USA:
„Wir wollen nun für einige Minuten diese gewaltige, sündige Zeit betrachten, in der wir jetzt leben. Ich glaube nicht, dass es je eine solche Zeit gegeben hat, von der ich in der Geschichte gelesen hätte. Es gab schlimmere Tage der Verfolgung, in denen die Kinder Gottes überall umgebracht wurden. Doch wir hatten nie eine Zeit, wo die Hinterlist des Feindes so deutlich war, wie diese, in der wir jetzt leben. Dies ist der listigste und verführerischste Tag. Wenn ich das sehe, dann sagt es mir, dass ein Christ heute mehr auf der Hut sein muss als in jedem anderen Zeitalter. In den Tagen, als Rom die Gemeinde verfolgte, wurde ein Christ, dem ein Fehler unterlief, in die Arena und den Löwen vorgeworfen, oder etwas Ähnliches; wenn jemand aufgrund seines Zeugnisses als Christ offenkundig wurde. Seine Seele jedoch war gerettet, weil er rein und unbefleckt war, an Gott glaubte und sein Zeugnis mit Freuden mit seinem Blut besiegelte, das aus seinen Adern floss, bzw. aus den Wunden seines Leibes. Das Blut floss heraus, und er rief voll echtem, treuem Glauben aus: "Nimm meinen Geist auf, HERR JESUS." Jetzt aber bringt die Hinterlist des Teufels es zustande, dass die Menschen glauben, sie seien Christen, obwohl sie es gar nicht sind. Das ist es! Es ist eine viel listigere Zeit als damals, wo man sein Zeugnis mit dem Leben besiegeln musste. Der Teufel hat jede hinterhältige Falle gestellt, die er nur konnte, denn er ist ein Verführer. Jesus hat uns in Matthäus 24 gesagt, wie dieser Tag, in dem wir jetzt leben, sein wird. Es ist der verführerischste Tag, den es je gab. Das Falsche wird dem Echten so ähnlich sein, dass er sogar die Auserwählten Gottes verführen würde, wenn es möglich wäre…“ Der Gott dieser Welt - die Person, der in der heutigen Welt gehuldigt wird, ist Satan. Und die Menschen begreifen nicht, dass sie Satan anbeten. Es ist Satan selbst, der sich als die Gemeinde ausgibt. Seht: als die Gemeinde! Sie beten Satan an und meinen, dass sie Gott durch die Kirche-Gemeinde anbeten. Das aber hat Satan veranlasst. Oh! Ihr sagt: "Warte einen Augenblick! Wir predigen doch das Wort." Seht euch noch einmal meinen Text für heute Abend an. Es war Satan, der Eva zuerst das Wort predigte. "Gott hat gesagt..." Seht, es ist die falsche Auslegung des Teiles der Schrift, der für die jeweilige Zeit bestimmt ist! Er wird euch sagen, dass alles, was Jesus tat, vollkommen und gut war. ,Er wird euch sagen, dass alles, was Moses tat, völlig richtig war. Doch wenn ihr die Verheißungen, die sie für diesen Tag gaben, nehmt, dann sollen sie für ein anderes Zeitalter gelten! Er braucht nichts anderes zu tun, als die Menschen dahin zu bringen, dass sie es so glauben. Das genügt. Ihr dürft weder ein Wort wegnehmen noch ein Wort hinzufügen. Genau das aber tut er. Die Menschen wissen nicht, dass sie Satan anbeten. Sie glauben, sie beten Gott an. Durch die Weissagung in 2.Thess. werden wir gewarnt. Lasst es uns eben lesen. 2.Thess. 2. Wir wollen es uns ansehen. Ich möchte es lesen. Ich glaube das, was in 2.Thess. geschrieben steht. Hier ist die Stelle: . Der Betrug in der Kirche von heute! Seht den Sohn des Verderbens - den Teufel. Der Sohn des Verderbens - der Teufel. In dieser Zeit beten Menschen Satan an, meinen jedoch, sie würden Gott anbeten…“