Br. Branhams große Prüfung, als seine Frau Hope und
seine Tochter Sharon Rose schwer erkrankten und heimgingen.
Aus der Predigt „Meine Lebensgeschichte“ vom 26.06.55:
„Nun, hört mir jetzt gut zu. Ich habe auf meine Schwiegermutter gehorcht, anstatt dass ich Gott gehorcht hätte, habe die Kirche verlassen und habe bei der Baptistengemeinde weitergearbeitet. Gleich danach haben Plagen meine Familie getroffen. Meine Frau wurde krank; mein Vater starb in meinen Armen; mein Bruder wurde getötet. Und alles geschah innerhalb von wenigen Tagen. Eine große Flut ist über das Land gekommen und hat Häuser weggetragen. Meine Frau war in einem Spital. Ich war draußen mit meinen Boot, um die Leute zu retten. Eines Abends, als ich draußen im Wasser war, geriet mein Boot in eine Strömung und trieb auf einen großen Wasserfall zu. Ich konnte den Motor nicht anlassen, so hab ich meine Hände zum Himmel erhoben und gerufen: "Oh Gott, lass´ mich nicht ertrinken. Ich bin nicht würdig zu leben, aber denk an meine Frau und meine Kinder." Und ich versuchte wiederum, aber der Motor wollte nicht anspringen. Und ich schrie wieder zu Gott. Und gerade bevor ich zum Wasserfall kam, da ist der Motor angesprungen und ich gelangte ans Ufer. Ich versuchte meine Frau zu finden. Und als ich ins Spital ankam, war es bereits mit Wasser überflutet. Der Deich war gebrochen und das Wasser strömte herein. Wo waren meine Frau und meine Kinder?" "Ich sagte: "Gott, ich weiß, dass ich Dir weh getan habe. Lass nicht zu, dass meine Frau sterben muss." Wochen später, als die Wasser zurückgegangen waren, da fand ich sie fast tot. Tuberkulose hatte sie befallen; meine zwei Kinder waren krank. Und ich liebe meine Frau. Ich rannte in das Gebäude, um sie zu finden. Ich rief nach ihr. Ich fand sie auf einem Sack liegend in einem Flüchtlingslager. Ihre Augen waren eingefallen. Sie erhob ihre Hände - ihre knochigen Hände, und ich fing an zu weinen. Sie sagte: "Oh Billy, es tut mir leid, dass ich so krank aussehe." Ich nahm sie in meine Arme und sagte weinend: "Liebling, es tut mir so leid, daß du so krank bist." Und der Arzt klopfte mir auf die Schulter und sagt: "Prediger Branham, kommen Sie her." Er sagte: "Prediger Branham, Ihre Frau liegt im sterben. Es gibt keine Möglichkeit, um sie zu retten." Doch ich sagte: "Doch, es muss eine Möglichkeit geben." Ich fing an Spezialisten zu rufen, und sie kamen. Aber sie konnten nichts tun. Wir haben alles Mögliche getan, das wir wussten, doch sie wurde immer kränker. Eines Tages, als ich auf Patrouille war - ich war damals beim Staat eingestellt, denn ich habe nicht von der Kollekte gelebt, so arbeitete ich für mein Unterhalt - , da drehte ich das Radio auf und hörte: "Prediger Branham, kommen Sie ins Spital, Ihre Frau liegt im Sterben." Ich nahm meinen Hut, nahm die Waffe und das Abzeichen ab, erhob meine Hände zu Gott und sagte: "Gott, laß sie leben bis ich dort bin." Ich habe die Sirene eingeschaltet und bin dort hingerast. Ich hielt vor dem Spital und rannte die Treppenstufen hinauf. Da kam mein Arzt, der auch mein Freund ist, mir schon entgegen. Wir sind schon Freunde gewesen seit unserer Kindheit. Wir haben uns oft einander besucht. Er hat dort eine große Klinik. Er legte seinen Arm um mich herum und sagte: "Billy, sie ist am Sterben." Ich sagte: "Doktor, willst du mit mir kommen?" Er sagte: "Ich kann nicht mehr. Ich liebe Hope wie meine Schwester." (Hope [deutsch: Hoffnung], das ist der Vorname meiner Frau.) "Ich kann nicht mehr zu ihr gehen. Ich werde beten und du sollst hineingehen", sagte er. So ging ich hinein und schloss die Türe hinter mir. Dort war mein liebe Frau, eine schöne Frau, eine wahres Gotteskind, die Mutter meiner Kinder, das Liebste auf Erden, das ich hatte. Ihre Wangen waren ganz eingefallen und sie sah wie tot aus. Ich rüttelte sie mit meiner Hand und sagte: "Hope, sprich doch noch mal. Bitte, meine Liebe. Oh Gott, oh Gott, lass sie doch noch einmal sprechen. Ich habe sie doch so lieb. Laß mich doch noch einmal mit ihr sprechen. Bitte, mein Vater." Und sie öffnete ihre Augen. Ich werde es nie vergessen. Und als sie mich anschaute, versuchte sie mir ihre Hände entgegenzustrecken. Ich beugte mich näher zu ihr und sie sagte: "Oh Billy, ich habe die so lieb. Billy, ich gehe heim und ich möchte, dass du tapfer bist." Sie war 21 Jahre alt und ich war 23 Jahre alt. Sie sagte: "Du weißt, der Heilige Geist, von dem wir geredet haben... Du weißt, du hättest nicht auf die Schwiegermutter hören sollen." Ich sagte: "Oh Hope, wenn ich es nur überleben kann." Wir wußten, daß wir verkehrt gehandelt haben. Aber sie sagte mir: "Billy, versprich mir, dass du diese Botschaft predigen wirst, bist du stirbst, denn es ist eine wahre Botschaft." Sie sagte: "Ich war in der Herrlichkeit. Ich habe den Herrn Jesus und die Engel gesehen. Oh, es ist so wunderbar und jetzt muss ich wieder zurückgehen. Denke nicht, dass ich mich selber etwas einbilde - so ist es nicht. Ich weiß worüber ich spreche. Willst du mir versprechen, dass du die Taufe mit dem Heiligen Geist predigen wirst, bis du von dieser Erde weggehen musst?" Ich sagte: "Ja, das verspreche ich dir." "Pass gut auf die Kinder auf. Pass auf auf Billy", sagte sie Ich sagte: "Ich werde mein Bestes tun." Sie küsste mich und sagte: "Jetzt gehe ich." Und ich sagte: "Meine Liebe, bei der Auferstehung stehst du auf der Ostseite des Tores. Und wenn du Abraham, Isaak und Jakob kommen siehst und wenn all die Heiligen kommen, dann steh dort bei dem Türpfosten und sage: "Bill, Bill." Ich werde mit den Kindern kommen und dort werde ich dich treffen." Das wird mein letztes Treffen mit meiner Frau sein und mit Gottes Hilfe werde ich es einhalten. Dann ging sie um bei Gott zu sein. Wir haben sie dem Bestattungsamt übergeben. Und dann kamen sie zu mir und sagten: "Billy, dein Kind stirbt ebenfalls." "Oh", sagte ich, "nein, das kann doch nicht möglich sein." Ich eilte ins Spital und dort lag mein Kindlein, sterbend. Oh, mein Herz... "Das ist der Weg eines Übertreters." Denkt daran, wenn Gott euch ruft, dann geht. Es kommt nicht darauf an, was die anderen sagen. Du mußt Gott dienen. Ich kniete nieder, ich sagte: "HErr, was habe ich getan? Habe ich nicht auf den Straßen und Plätzen das Evangelium verkündet? Habe ich nicht die Dinge getan, so gut ich es eben verstand? Rechne es mir nicht an. Ich habe diese Leute nie als Abschaum bezeichnet. Es war meine Schwiegermutter, die diese Leute Abschaum nannte." Ich sagte: "Es tut mir leid, dass das alles geschehen ist. Vergib mir. Nimm - nimm mir nicht mein Baby." Und während ich betete, kam etwas herab wie ein schwarzes... wie ein Blatt oder ein Tuch. Ich wusste. Er hatte mich nicht erhört. Nun kam der härteste und tückischste Moment in meinem Leben. Als ich aufstand und sie ansah, dachte ich... gab mir Satan den Gedanken ein: "So, das heißt also. Du hast Dich aufgeopfert mit Predigen und Du hast Dich bemüht im Leben, und jetzt, wenn es um Dein eigenes Kind geht, wendet Er sich ab?" Und ich sagte: "Na gut. Wenn Er mein Baby nicht retten kann, dann kann ich auch nicht..." Ich hielt inne. Ich - ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Und dann sagte ich Folgendes, ich sagte: "HErr, Du hast sie mir gegeben, und Du hast sie wieder genommen, gelobt sei der Name des HERRN! Sogar wenn Du mir das Leben nimmst, werde ich Dich immer noch lieben." Und ich legte meine Hand auf sie, ich sagte: "Gott segne Dich, Liebling. Papa wollte Dich großziehen, von ganzem Herzen wollte ich Dich großziehen, großziehen, um den HERRN zu lieben. Aber die Engel kommen, um Dich zu holen, Liebling. Papa wird Deinen kleinen Körper nehmen und Mama in den Arm legen. Ich werde Dich mit ihr begraben. Und eines Tages wird Papa Dich wieder sehen, warte nur dort oben mit Mama."
Eines Abends kam ich hinein, nahm die Post und fand darin einen Brief an Fräulein Sharon Rose Branham. Oh, wie hat mir das wehgetan. Mein Herz schmerzte. Ich kniete mich hin und fing an zu beten. Ich sagte: "Vater, ich kann es einfach nicht mehr aushalten. Ich kann einfach nicht mehr so leben. Mein Kind, meine Frau, was soll ich tun ohne sie?" Und dann - ich war als Wildhüter angestellt - nahm ich meinen Revolver, zog den Hahn zurück, hielt den Revolver an meinen Kopf und hob meine Hand zu Gott empor. Ich sagte: "Oh Gott, ich hasse es ein Feigling zu sein, aber ich kann es nicht mehr aushalten. Ich werde ja verrückt. Ich muss mir das Leben nehmen." Ich zog am Abzug, aber der Revolver wollte nicht feuern. Ich zog wieder am Abzug, aber er feuerte nicht. Ich öffnete den Revolver und vergewisserte mich, dass die Patronen da drin sind. Ich zog wieder am Abzug und hielt den Revolver in die Luft. Da löste sich der Schuss. Ich warf den Revolver weg und sagte: "Oh Gott, ich kann ja nicht einmal mir selbst das Leben nehmen." Ich liebte sie so sehr, daß ich fürchtete durch den Kummer den Verstand zu verlieren. Dann kam ein tiefer Schlaf über mich. Nun hört euch an, wie Gott uns liebt. Ich glaubte, ich wanderte in Richtung Westen. Ich war natürlich am Träumen. Ich glaubte einen Planwagen zu sehen, der ein zerbrochenes Rad hatte, - das symbolisierte meine zerbrochene Familie. Ich sah neben dem zerbrochenen Rad ein schönes Mädchen stehen - schöne Augen. Ich ging an ihr vorbei, und tippte - nach Sitte des amerikanischen Westens - an meinen Hut vor der Frau und
sagte: "Guten Morgen." Sie sagte: "Hallo, Vater." Ich drehte mich um und sagte: "Du nennst mich deinen Vater."
Sie sagte: "Du bist es."
Ich sagte: "Das ist doch nicht möglich, denn du bist ja so alt wie ich."
Sie sagte: "Vater, hier oben wachsen wir nicht. Wir sind unsterblich."
Ich sagte: "Wer bist du?"
"Auf Erden", sagte sie, "war ich deine kleine Sharon Rose."
Ich sagte: "Bestimmt nicht." Sie sagte: "Wo ist mein Bruder Billy Paul?"
Ich sagte: "Ich weiß es nicht."
Sie sagte: "Vater, die Mutter wartet auf dich."
Ich sagte: "Mutter? Wo ist die Mutter?"
Sie sagte: "Oben, in unserem neuen Heim."
Ich sagte: "Heim." Die Branhams haben kein Heim; wir sind arm.
Aber sie sagte: "Vater, dort oben wirst du ein Heim haben."
Ich drehte mich um, und dort sah ich ein wunderbares Heim.
Christen, dort ist mein Schatz heute. Dort ist meine Heimat. Dort ist meine Hoffnung. Und ich sah dieses herrliche Haus an. Unsere Leute sind arme Schlucker. Ich sagte: "Es gehört mir nicht." Sie sagte: "Doch, das ist dein Haus, und die Mutter wartet auf dich." So ging ich mit erhobenen Händen die Straße entlang und sang: "My Home Sweet Home [Meine schöne Heimat]". Und da kam meine Frau heraus, mit ihren schönen schwarzen Haaren und schwarzen Augen. Sie breitete ihre Hände aus, um mich zu empfangen, wie sie es immer getan hat. Ich eilte ihr entgegen, nahm sie bei der Hand, küßte sie auf den Handrücken und kniete nieder. Ich sagte: "Oh Hope, ist das unsere kleine Sharon dort drüben? Was für ein hübsches Mädchen sie geworden ist." Sie legte ihren Arm um mich herum und sagte: "Billy, du bist so müde. Du hast so viel gepredigt und mit den Kranken gebetet." Aber zu diese Zeit hatte ich noch gar nicht für die Kranken gebetet. "Ich habe dich gesehen.", sagte sie, "Willst du dich nicht setzen?" Und ich sagte: "Ja." Ich schaute umher und erblickte einen großen Sessel. Ich sah den Sessel an, und sie sah mich wiederum an und sagte: "Ich weiß worüber du denkst." Als wir geheiratet haben, da hatten wir noch keine Möbel, nur ganz wenig. Wir wollten dann so einen Sessel kaufen. Wir haben dann den Sessel auf Ratenzahlung gekauft. Oh, ich liebte diesen Sessel. Wenn ich nach dem Predigen müde geworden bin, dann legte ich mich in diesen Sessel. Aber es kam soweit, daß ich die Ratenzahlung nicht mehr aufbringen konnte, und sie holten sich den Sessel zurück. Wir weinten beide, weil wir den Sessel nicht mehr bezahlen konnten. Sie schaute mich also an und sagte: "Billy, diesen Sessel werden sie nie holen, denn dieser Sessel ist schon bezahlt worden." Ich weiß, einmal... Eine Frau hat mich eines Tages gefragt: "Bruder Branham, wann bekommst du eigentlich Ruhe?" Ich sagte: "Gar nicht. Doch irgendwann werde ich sie so bekommen, wenn ich über die Grenze überschreiten werde auf die andere Seite. Dort habe ich ein Heim. Dort habe ich meine Frau. Und darüber hinaus habe ich einen Heiland dort."
(aus „Meine Lebensgeschichte“)